
Generaloberer der Piaristen wird Bischof
09.04.2025
Wir stellen ein!
15.04.2025Rüstig und voller Lebensfreude feierte P. Pius Platz SP seinen 90. Geburtstag mit seinen Mitbrüdern und seiner „alten“ Pfarre Maria Treu, wo viele Menschen berührende Begegnungen mit Pius schilderten. Auch Papst Franziskus und der Wiener Bürgermeister gratulierten Pius (schriftlich). Im Juni wird in St. Thekla weitergefeiert.
Pius wurde 1935 in Barcelona geboren. Sein Vater stammte aus der Region Württemberg und wollte in den 1930er Jahren nach Südamerika auswandern. In Barcelona, wo er Spanisch lernen wollte, lernte er seine Frau kennen. Bald kam Pius zur Welt. Aufgrund des spanischen Bürgerkriegs verbrachte Pius seine frühe Kindheit bei den Großeltern in Igualada. 1939 kehrte er mit seinen Eltern nach Barcelona zurück und begann dort 1941 seine Volkschulzeit in der Deutschen Schule.
1945 wurde er Piaristenschüler in der spanischen Mittelschule mit Ausrichtung auf Welthandel und kam dort erstmals mit dem Orden in Berührung. Mit 15 besuchte er die Handelsakademie, allerdings als Externist, weil er bereits im Buchdruck- und Kartonagengeschäft seines Vaters arbeitete. Er schloss auch diese Schule erfolgreich ab.
Während seiner Jugend war Pius begeisterter Pfadfinder, damals ein Hort des katalanischen Widerstands gegen die Franco-Diktatur. Als ältester Sohn von vier Kindern war Pius als Nachfolger in der Firma seines Vaters vorgesehen und wurde daher in Deutschland zum Buchdrucker ausgebildet. Abends besuchte er außerdem die Staatliche Theaterakademie und absolvierte eine Ausbildung zum Bühnenbildmaler. 1962 übersiedelte er für ein Jahr nach Stuttgart, um hier in einem großen Druckereibetrieb seine Kenntnisse zu erweitern. Doch er zweifelte an diesem vorgezeichneten Lebensweg, weil er erste Berufungserlebnisse im Gebet hatte. Zurück in Barcelona ging Pius zwar seinem Beruf nach und war privat auch künstlerisch tätig, kämpfte aber zwei Jahre lang mit der Frage seiner Berufung.
Dann entschied er sich und trat 1959 in den Piaristenorden ein. Sein Weg führte ihn nach Österreich, da er ja Deutsch konnte, und so begann er 1959 das Noviziat in Maria Treu in Wien. Er absolvierte das Theologiestudium an der Universität Wien und von 1962-65 an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, wo er auch an den öffentlichen Sitzungen des 2. Vatikanischen Konzils teilnehmen durfte. Diese große Zeit des Aufbruchs und der Reformen hat ihn wesentlich geprägt.
1965 kehrte Pius nach Wien zurück und wurde am 25. Juni in der Basilika Maria Treu zum Priester geweiht. Er feiert daher heuer auch sein 60. Priesterjubiläum. In der Piaristenvolksschule Maria Treu (1080 Wien) unterrichtete er Religion und war gleichzeitig in der Piaristenpfarre Maria Treu als Kaplan tätig. 1979 initiierte er das Konzept der „Tischmütter“, das Laien in die Erstkommunionvorbereitung einbindet. Es wurde in der Folge in allen Diözesen Österreichs eingeführt und ist auch heute noch Standard in der Kinderpastoral.
1973 wechselte Pater Pius nach St. Thekla (1040 Wien). Auch dort wirkte er als Religionslehrer in der Piaristen-Volksschule und als Kaplan in der Pfarre. Von 1987 bis 2017 war Pater Pius Pfarrer von St. Thekla und von 2017-2024 Pfarrvikar für St. Thekla in der großen Pfarre zur Frohen Botschaft. Innerhalb des Ordens hatte er von 1991 bis 1999 die Funktion des Rektors im Piaristenkollegium St. Thekla inne und von 1991 bis 2003 auch das Amt des Provinzassistenten von P. Hartmann Thaler.
Pius, der vielfacher Buchautor ist, hat als Mitbruder, Priester, Seelsorger und Lehrer Generationen von Menschen geprägt und mit seiner herzlichen Art liebevoll begleitet. Besonders beeindruckend sind seine Zuversicht und Hoffnung, die er ausstrahlt, seine Liebe und sein Respekt Kindern gegenüber und seine Treue und Ausdauer, mit der er jeden Tag für seine Mitmenschen da ist.
Hier kann man Glückwünsche, Dankesworte oder eine Anekdote für Pius hinterlassen.