Piaristen Österreich: Glaubensüberzeugungen mit unserem Pater Jean de Dieu SP
23.10.2019Predigt von Pater Jean de Dieu Tagne 31. Sonntag im Jahreskreis vom 03. November 2019
05.11.2019Der Glaube an den Himmel für mich zu widerstehen, zu akzeptieren, dass das Leben eines jeden von uns ist nur eine kleine Klammer zwischen zwei
Der Glaube an den Himmel, ist für mich eine große Hoffnung für die überwiegende Mehrheit der Männer, Frauen und Kinder, die hier auf Erden nur das Leben in Elend, Hunger, Demütigungen und Leiden kennen. Ich hoffe, dass ihr Leben nicht für immer vergessen bleibt. Gott nimmt sich ihrer an. Gott ist ihr Anwalt.
Im Vertrauen auf Jesus, glaube ich an ein Leben bei Gott, wo es keine Armut und keinen Schmerz mehr geben wird, wo niemand mehr traurig sein wird, weil Gott aller Not und allem Leid ein Ende setzen wird. Niemand wird mehr Weinen müssen.
Ich hoffe einmal sehen zu können, dass all jene die unterwegs mit Schlauchbooten das Mittelmeer durchqueren, und all jene die zu Fuß viele Tagesmärsche mit Entbehrungen hinterlegen, um vor dem Krieg und der Zukunftslosigkeit zu entgehen, die erhoffte und ersehnte wahre Heimat bei Gott finden werden.
Der Glaube an den Himmel ist für mich, dass ich endlich die Hoffnung erfüllt sehe, die so viele Menschen ersehnen, Menschen ohne Gesundheit, chronisch krank, körperlich und geistig behindert, Menschen mit Depressionen und Angstzuständen.
Ich hoffe, dass sie alle die Fülle des Lebens in Jesus besitzen werden und dass sie seine Worte hören: Kommt ihr gesegneten meines Vaters, tritt ein in die Freude Gottes.
Ich kann mich nicht mit dem zufriedenstellen, dass Gott für immer ein „verborgener Gott“ bleibt, von dem wir nie seinen Blick, seine Zärtlichkeit und seine Umarmungen spüren.
Ich kann nicht mit dem Gedanken leben, ich werde Jesus nie begegnen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Leben Jesu, das mit so vielen Anstrengungen für eine menschlichere und glücklichere Welt eintrat, in die Leere geht.
Ich möchte die wahren Heiligen aller Religionen kennenlernen und lieben, alle, die unbekannt und anspruchslos unter uns gelebt haben.
Unsere Geschichte ist nie nur eine menschliche Geschichte.
Sie ist immer auch die Geschichte Gottes mit uns Menschen.
Darum darf ich hoffen, dass auch die Geschichte meines Lebensweges nicht allein meine Geschichte ist.
Ich darf sie deuten, als die Geschichte, in der Gott mit mir unterwegs ist, in der mir Gott begegnen will.
Eines Tages werden wir diese unglaublichen Worte hören, die das Buch der Geheimen Offenbarung in den Mund Gottes gelegt hat: „Den Durstigen gebe ich von der Quelle des Lebens zu trinken.“ Kostenlos! Unverdient. So wird Gott unser Verlangen nach ewigen Leben erfüllen. Todos los Santos – B (Mateo 5,1-12)