Piaristen St. Thekla – Pater Pius SP: DIE ZEHN FREIHEITEN GOTTES
07.03.2021Piaristen in Europa: Piaristenpräsenz in Cornigliano (Italien)
10.03.2021Faustinus von der Menschwerdung Míguez (spanisch: Faustino de la Encarnación)
Manuel Míguez González wurde am 24. März 1831 in dem kleinen galizischen Dorf Xamiras als viertes Kind einer gläubigen und rechtschaffenen Familie geboren. Begeistert von der Lebensgeschichte des Heiligen Josef Calasanz trat er mit 19 Jahren bei den Piaristen in Madrid ein. Er nahm den Namen Faustino de la Encarnación an und legte 1853 die ewigen Gelübde ab. Mit Abschluss seiner Studien in Theologie und Naturwissenschaften, wurde Faustino 1856 zum Priester geweiht. 1857 sandten ihn die Oberen nach Kuba. Er lehrte an einer Schule bei Havanna Landwirtschaft, Physik, Chemie und Naturgeschichte. Er machte sich einen guten Namen als Lehrer und war bei seinen Schülern sehr beliebt, da Faustino freundlich und einfühlsam war. Sein großes Engagement und sein unermüdlicher Einsatz führten zu einer Überlastung, so dass er nach Spanien zurückkehrte.
Ihn Spanien lehrte er ab 1888 in Getafe und gründete das nach ihm benannte Laboratorio Miguez. Dieses Institut widmet sich auch noch heute der Erforschung und der Behandlung des Diabetes. 1872 kam er nach Sanlúcar de Barrameda bei Cádiz. Dort beschäftigte sich Faustino mit der Erforschung der heilenden Eigenschaften des Wassers der Quellen der Stadt. 1873 wurde er Bibliothekar am königlichen Kloster El Escorial in San Lorenzo de El Escorial.
Trotz Pensionierung befasste er sich mit der Gesundheit der Menschen. Insbesondere kümmerte er sich um die Gesundheit von Kindern und den Frauen Müttern von morgen. Er erkannte die große Bedeutung der Mädchenbildung. Daher gründete er die weibliche Kongregation der „Hijas de la Divina Pastora“, die den Piaristen angeschlossen ist und der Spiritualität des heiligen Josef Calasanz folgt. Sie wirkt bis heute an verschiedenen Orten in Spanien und seit 1923 auch in Amerika und Afrika.
Faustino starb am 8. März 1925 in Getafe in Spanien. Er liegt in der Kapelle des Mutterhauses der Schwesternkongregation „Hijas de la Divina Pastora“ begraben.
Faustino wurde am 25. Oktober 1998 durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Am 15. Oktober 2017 wurde er von Papst Franziskus heiliggesprochen.
Während der Eucharistiefeier zur Seligsprechung würdigte Papst Johannes Paul II. das Leben und Werk von Pater Faustino mit folgenden Worten:
„Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (Lk 18,14). Indem wir den Piaristenpater Faustino Miguez zur Herrlichkeit des Altars erheben, werden diese Worte Jesu, die wir im Evangelium gehört haben, erfüllt. Der neue Selige, der seinen eigenen Ambitionen entsagte, folgte Jesus, dem Meister, und widmete sein Leben der Lehre der Kindheit und Jugend, im Stil des heiligen Josef von Calasanz.
Sprüche/ Gedanken:
„Als Piarist bin ich vom Volk und für das Volk“
Über die Bedeutung der Frauen für die Gesellschaft:
„… diese Seelen, diese Heldinnen, die auch in der Familie gefordert werden, wenn die eine Mutter ist, […] und in diesem Haushalt die Funktionen eines Apostels ausübt, die ihr entsprechen, und auch in der Gesellschaft: […] um sie zu guten Christen und nützlichen Mitgliedern der Gesellschaft zu machen, […]“.
Über die Gründung der Schwesternkongregation:
„Seelen zu suchen und sie mit allen Mitteln, der Nächstenliebe zugänglich zu machen und sie zu Gott zu führen“.
Faustino schlägt eine integrale Erziehung vor, die die Bildung des Herzens, der Gefühle, der Persönlichkeit und die Aufklärung der Intelligenz umfasst, um zu vermeiden, „dass die Unschuld des Herzens in der Dunkelheit der Unwissenheit verloren geht“.