Die Piaristen in Krems
Die Piaristenkirche Zu Unserer Lieben Frau, auch als Frauenbergkirche bekannt, war urkundlich im 11. Jahrhundert die erste Pfarrkirche von Krems. Sie wurde ab Mitte des 15. Jahrhunderts im Stil der Spätgotik neu erbaut, nur Westwand und Turm enthalten noch romanische Bauteile. Im 18. Jahrhundert wurde die Innenausstattung barockisiert, u.a. mit dem Hochaltarbild und Seitenaltarbildern von Martin Johann Schmidt.
Die Stadt Krems war Ende des 17. Jahrhunderts fast vollständig protestantisch. 1616 erwirkte der zum Katholizismus übergetretene Graf Michael Adolf von Althan die Übergabe der Frauenbergkirche an die Jesuiten. Nur der Kirchturm blieb als Glocken- und Wachturm im Besitz der Stadt. Gleichzeitig ermöglichte er durch Schenkungen den Bau des Kollegiums und der Schule. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens (1773) fielen Gebäude und Güter des Kremser Kollegiums in die Hand des Staates. 1776 wurden auf Wunsch von Kaiserin Maria Theresia Kirche und Kollegium den Piaristen überlassen, die dafür ihr 1752 in St. Pölten errichtetes Kollegium mit Gymnasium schlossen. 1871 übergaben die Piaristen das Gymnasium in Zusammenhang mit der von ihnen abgelehnten Schulgesetzreform dem Staat. Im Kollegiumsgebäude ist heute die IMC Fachhochschule Krems untergebracht. Die Räume mussten sowohl an den modernen Studienbetrieb als auch an die wachsende Studentenzahl angepasst werden. So wurden in die ehemaligen Weinkeller des Klosters Hörsäle integriert. Die Cafeteria für die Studenten wurde originalgetreu in der ehemaligen Klosterküche errichtet.
Kirche und Gemeinde werden von den Piaristenpatres, sowie vom Benediktinerpater Patrick M. Schröder betreut. Gottesdienste gibt es an allen Sonn- und Feiertagen um 11 Uhr. Englischsprachige Gottesdienste auf Anfrage.
Roland Machatschke